Methoden der Sozialraumanalyse via Social-Media

1.      Sozialraum erleben auf Instagram

Geeignet als
Einstiegsmethode zur niedrigschwelligen Beteiligung über Social Media

Ziel der Methode
Die Methode dient dazu, junge Menschen über Instagram aktiv in die Analyse ihres kirchlichen Sozialraums einzubeziehen. Ziel ist es, Orte, Themen, Bedürfnisse und Wahrnehmungen sichtbar zu machen. Von besonderem Interesse sind dabei solche Orte, die für Jugendliche in und um kirchliche Räume (Pfarrei, Treffpunkte, Events) relevant sind. Die Methode fördert Dialog, Sichtbarkeit und Teilhabe auf jugendaffinen Kanälen.

Wie funktioniert es?
Über die Social-Media-Kanäle der kirchlichen Jugendarbeit (Instagram) wird eine mehrtätige Mini-Kampagne gestartet, z. B. unter dem Motto: «Wo bist du unterwegs?» oder «Was fehlt dir in der Pfarrei?»

Story-Umfragen

  • z. B. «Wo triffst du dich am liebsten nach der Schule?»

  • Antwortfelder helfen bei der Sammlung von Angaben

Gefällt-Mir-Regler

  • Fotografiere verschiedene Orte und poste diese in der Story inklusive Gefällt-Mir-Regler

  • Jugendliche können nun den Regler aufdrehen, wie sehr sie diesen Ort mögen

Sticker & Fragen

  • Beispielfrage: «Was fehlt dir bei uns?»

  • Die Frage kann offen oder mit Vorauswahl beantwortet werden

Zusammenfassung

  • Highlights mit den häufigsten Nennungen oder einer Story-Zusammenfassung

Beispiel: #WoistdeinOrt
Die Pfarrei XY ruft via Instagram zuerst zur Beteiligung auf. Dabei erfragt sie mittels Umfragefunktion die Lieblingsorte der Jugendlichen und ruft in einem zweiten Schritt dazu auf, ein Video zu machen, weshalb sie diesen Ort mögen. Dieses Video kann dann von der Pfarrei XY gepostet werden. Ein Clip, wo alle Videos zusammengefasst worden sind, kann als Highlight-Reel gepostet werden und dem Pfarreirat gezeigt werden.

Quelle/Link
Idee von Stefan Fontanellaz, Fachmitarbeiter juse-so

 Bemerkungen

  • Rückmeldungen können anonym gesammelt und visualisiert werden (z. B. mit Canva oder Mentimeter).

  • DSGVO und Einverständnis der Jugendlichen sind bei Veröffentlichung von Namen, Bildern oder Stimmen zwingend zu beachten

  • Die Methode eignet sich besonders, wenn bereits ein Instagram- oder TikTok-Account mit aktiver Followerschaft existiert – alternativ: Kooperation mit Jugendgruppen oder Influencer:innen aus dem kirchlichen Umfeld.

2. Sozialraum erleben via TikTok

Geeignet als
Einstiegsmethode mit kreativem Zugang über Bewegtbild und Popkultur

Ziel der Methode
Die Methode nutzt TikTok als Plattform, um junge Menschen aktiv in die Auseinandersetzung mit ihrem kirchlichen Sozialraum einzubinden. Jugendliche zeigen per Kurzvideo ihre „wichtigen Orte“ und kommentieren diese aus ihrer Sicht. Dabei werden nicht nur physische Orte, sondern auch emotionale Bezüge sichtbar. Die Methode fördert Identifikation, Sichtbarkeit und gegenseitiges Verstehen im kirchlichen Umfeld.

Wie funktioniert es?
Über den TikTok-Kanal der kirchlichen Jugendarbeit wird eine Mini-Kampagne oder Challenge gestartet, z. B. unter dem Hashtag: #ZeigDeinenPlatz

Kickoff-Video posten
Eine bekannte Person aus der Jugendarbeit zeigt einen für sie bedeutungsvollen Ort (z. B. Kirche, Jugendraum, Lieblingsbank)

  • Dabei sagt er/sie ein paar Sätze dazu:
    «Hier komm ich runter»
    «Hier fühl ich mich willkommen»

Call to Action
Jugendliche werden aufgefordert, ebenfalls ein Video zu posten.

  • Frageideen:
    «Wo ist Kirche für dich?»
    «Was ist dein Ort zum Nachdenken, Beten, Chillen?»
    «Was fehlt in der Kirche?»

Antwort-Videos der Jugendlichen

  • Die Jugendlichen zeigen in eigenen TikToks ihre Orte und Wünsche

  • Gestaltung mit: LipSync, POV, Sketch, Statement, Soundtrend etc.

Zusammenschnitt und Sichtbarmachung

  • Die eingereichten oder öffentlich geposteten Clips werden mit Zustimmung zu einem kurzen Zusammenschnitt verarbeitet und auf dem kirchlichen Account gepostet (z. B. als Highlight-Video oder Rückblick)

Beispiel: #ZeigDeinenPlatz
Die Pfarrei XY startet auf TikTok eine Beteiligungsaktion. Der/Die Jugendarbeitende macht ein Kickoff-Video von seinem/ihrem Lieblingsort in der Gemeinde und ruft Jugendliche dazu auf es gleich zu tun. Jugendliche zeigen nun unter #ZeigDeinenPlatz ihren Lieblingsplatz und verraten dabei, weshalb es ihr Lieblingsplatz ist. Daraus entsteht ein Zusammenschnitt, der auf Social Media und im Pfarreirat gezeigt wird.

Quelle/Link
Idee von Stefan Fontanellaz, Fachmitarbeiter juse-so

Bemerkungen

  • Die Beteiligung kann gefördert werden durch:
    Kooperation mit Influencer:innen oder bestehenden Jugendgruppen
    Gewinnspiele (z. B. für das kreativste Video)
    Vorlagen oder Trendsounds zur Inspiration

  • Inhalte sollten gesichert und archiviert werden (z. B. via CapCut oder Re-Upload als Instagram Reel)

  • Bei Veröffentlichung der Videos sind DSGVO und Persönlichkeitsrechte zu beachten. Zustimmung der Jugendlichen zur Weiterverwendung der Videos ist zwingend erforderlich – idealerweise schriftlich oder per Nachricht.