WeltCafé - World Café

World Café wurde von Juanita Brown und David Isaacs entwickelt und ermöglicht die Arbeit mit Gruppen ab 12 Personen bis hin zu mehreren hundert Teilnehmer:innen.

Das World Café schafft den Rahmen für einen intensiven Austausch in angenehmer Atmosphäre. Es ermöglicht effektive und qualitativ hochstehende Dialoge mit kleineren oder größeren Gruppen (vii). World Café ist eine zugleich einfache und sehr wirkungsvolle Methode, um 12 bis 1000+ Menschen in einen lebendigen und vernetzten Dialog miteinander zu bringen – und zwar zu einer Frage, die für alle Teilnehmenden von Relevanz ist. Dabei wird es möglich, das kollektive Wissen und die kollektive Intelligenz einer Gruppe zu einem gemeinsamen Thema zutage zu fördern.

Beim World Café werden in einem entsprechenden Raum kleine Tische für vier bis max. fünf Personen vorbereitet. Die begrenzte Personenanzahl pro Tisch stellt sicher, dass bei den Gesprächen alle zu Wort kommen und gehört werden. Auf jedem Tisch liegt ein Papierplakat und Stifte zum Festhalten der Beiträge, es gibt Getränke (Wasserkaraffe und Gläser), evt. etwas zum Knabbern und ein wenig Tischdekoration. Alles, was eine gemütliche Kaffeehaus-Atmosphäre fördert, ist erlaubt!

Für die Gesprächsrunden gibt es folgende ‚Café-Etikette‘:

  • Fokus auf das, was wichtig ist

  • Eigene Sichtweisen beitragen

  • Sprechen und Hören mit Herz und Verstand

  • Hinhören, um wirklich zu verstehen

  • Ideen verbinden

  • Neue Erkenntnisse und tiefergehende Fragen entdecken

  • Beiträge, Ideen, Wichtiges auf das Tischplakat schreiben, malen, kritzeln

  • Spaß haben!

Das Café-Format ist flexibel und kann auf viele unterschiedliche Gegebenheiten angepasst werden. Wenn diese Richtlinien in Kombination angewandt werden, fördern sie kooperativen Dialog, aktives Engagement und konstruktive Handlungsoptionen.

Ablauf World-Café-Gespräche im Überblick (viii)

  • Setzen Sie vier oder fünf Personen an Cafétische oder in Gesprächsgruppen zusammen. Die Gruppe wählt einen Gastgeber bzw. eine Gastgeberin, der bzw. die während den Durchgängen am Tisch bleibt.

  • Es gibt mehrere – üblicherweise drei – aufeinander aufbauende Gesprächsrunden von jeweils ca. 25 bis 30 Minuten.

  • In jeder Gesprächsrunde gibt es eine Frage, zu der an allen Tischen zeitgleich diskutiert wird und die in direktem Zusammenhang mit dem Purpose der Veranstaltung steht. Diese Frage kann entweder in zwei Runden erörtert werden oder es werden in jeder Runde neue Fragen ausgegeben.

  • Ermuntern Sie sowohl die Gastgebenden als auch die Gäste die wichtigsten Ideen/ Beiträge auf das Tischplakat zu schreiben, zu kritzeln oder zu malen oder diese auf große Karten oder auf Platzdeckchen aus Papier (A4 Papier) zu schreiben und in die Mitte der Runde zu legen.

  • Nach dem Ende der ersten Gesprächsrunde bleibt jeweils der bzw. die „Gastgebende“ sitzen, während die anderen zu „Reisenden" werden oder zu „Meinungs-Botschafter:innen“. Die Reisenden transportieren Schlüsselideen, Themen und Fragen hinein in das nächste Gespräch.

  • Bitten Sie den Gastgeber bzw. die Gastgeberin, die neuen Gäste willkommen zu heißen und kurz die wichtigsten Ideen, Themen und/ oder Fragen der vorhergehenden Gesprächsrunde zu umreißen.

  • Ermuntern Sie dann die Gäste, die Ideen von ihren vorherigen Tischgesprächen zu verlinken und zu verbinden – indem sie gut zuhören und jeden Beitrag berücksichtigen.

  • Am Ende der zweiten Gesprächsrunde werden alle Tische bzw. alle Gesprächskreise im Raum befruchtet sein mit den Erkenntnissen der vorherigen Gespräche.

  • In der dritten Gesprächsrunde können die Menschen zu ihren ursprünglichen Tischen zurückkehren, um ihre Entdeckungen zusammenzubringen, oder sie „reisen" weiter an neue Tische. Dabei kann auch die Gastgeber:innen-Rolle neu verteilt werden.

  • Die Ergebnisse der Gesprächsrunden werden entweder nach jeder Runde oder nach einigen Runden gesammelt („geerntet“) und ins Plenum getragen. Hier können sich abzeichnende Muster identifiziert werden, das kollektive Bewusstsein wächst und Möglichkeiten zum Handeln tauchen auf.

Sobald Sie wissen, was Sie erreichen wollen und wie viel Zeit Ihnen zur Verfügung steht, können Sie die angemessene Anzahl und Länge der Gesprächsrunden festlegen, ebenso die effektivste Art der Fragestellung und die interessanteste Art und Weise, Ideen zu verbinden und sich gegenseitig zu inspirieren.

Die Gastgeberin bzw. der Gastgeber eines Tisches – was ist zu tun?

  • Erinnern Sie die Gäste an Ihrem Tisch daran, wichtige Ideen, Entdeckungen, Verbindungen und tiefer gehende Fragen sofort zu notieren, wenn sie auftauchen.

  • Bleiben Sie an Ihrem Tisch, wenn die anderen gehen und heißen Sie die „Reisenden" von den anderen Tischen willkommen.

  • Teilen Sie ganz kurz (!) die wichtigsten Erkenntnisse und Entdeckungen des vorherigen Gespräches mit, sodass die anderen sich mit den Ideen ihrer vorherigen Tische einbringen können.