Templates und Erntevorlagen

In Art of Hosting-Prozessen und Workshops werden häufig Vorlagen verwendet, sogenannte Templates. Ihre Gestaltung hängt vom jeweiligen Verwendungszweck ab.

Template für Design for Wiser Action vom Büro für Zukunftsfragen/ Vorarlberg.

Vorlagen strukturieren die inhaltliche Auseinandersetzung einer Gruppe zielgerichtet nach den Bedürfnissen des Prozesses oder des Gesprächs. Die einzelnen Bereiche der Vorlage stehen für unterschiedliche Fragen, die beantwortet werden sollen, oder Aspekte eines Themas.

Durch die Vorgabe der Struktur wird das Gespräch geleitet und der Dialog unterstützt, da für alle GesprächsteilnehmerInnen der „rote Faden” sichtbar ist. Die beliebig häufige Vervielfältigung der Vorlagen ermöglicht, dass in mehreren Gruppen gleichzeitig zu denselben Fragestellungen diskutiert wird. So wird die Moderation entlastet und die Selbstorganisation gefördert.

Mit der Verwendung von grafischen Elementen (Farben, Symbole, Bilder, Pfeile, etc.) können auch abstrakte Sachverhalte anschaulich dargestellt werden. Durch Visualisierungen können u. a. auch komplizierte Zusammenhänge, Verknüpfungen, Hierarchien etc. einfach vermittelt werden. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Welche Rolle spielen diese Vorlagen bei der Ernte?

Der augenscheinlichste Vorteil für die Ernte liegt wohl darin, dass die Dokumentation auf einfache Art und Weise sichergestellt wird: Die GesprächsteilnehmerInnen befüllen nach und nach alle Bereiche der Vorlage. Das heißt auch, dass es sich meistens um eine sehr vollständige Dokumentation handelt, die alle wesentlichen Aspekte abdeckt.

Außerdem bieten sich natürlich auch für die GesprächsteilnehmerInnen sämtliche Möglichkeiten der Visualisierung und grafischen Gestaltung. Damit können auch implizite Ergebnisse, wie atmosphärische Mitteilungen sichtbar gemacht werden.

Der Prozess des Aufschreibens bzw. des Befüllens der Vorlagen ist ein geteilter, demokratischer: Jeder und jede kann sich an der Dokumentation beteiligen. Zudem können alle Beteiligten mitverfolgen, welche Beiträge und/ oder zusammenfassenden Erkenntnisse auf der Vorlage festgehalten werden. Dies ermöglicht laufende Transparenz und Bezugnehmen, Nachfragen, Klären, Ergänzen.

Zu guter Letzt erleichtern Vorlagen die Präsentation der Ergebnisse.

Worauf ist bei der Gestaltung von Vorlagen zu achten?

  • selbsterklärende Formulierungen und Symbole

  • Lesefluss (von oben nach unten, von links nach rechts) berücksichtigen und die Abfolge der verschiedenen Aspekte dementsprechend anordnen

  • Umfang an die Zeit anpassen, die für die Bearbeitung zur Verfügung steht: Weniger ist mehr!

  • „Form follows function!“ Gestaltung an die Zielgruppe anpassen: Verspielte Elemente oder Pastell-Farben kommen nicht bei allen gut an ;)