Es ist menschlich, um Hilfe zu bitten.

Einer Person, die nicht um Hilfe bitten kann,

kann man nicht vertrauen.

Dieser Prozess der Entscheidungsfindung kann Menschen eine Gelegenheit bieten, um Hilfe zu bitten, und ermöglicht es anderen, sich in Hilfestellung und Großzügigkeit zu üben. Ziel ist es, das Handeln „weiser“, reflektierter und durchdachter, angereichert durch die „Weisheit der Vielen“ zu gestalten.

DWA ermöglicht uns, Hilfe und Unterstützung zu bevorstehenden konkreten Projekten, an denen wir arbeiten, einzuholen und mit den anderen das im Art of Hosting Gelernte, inklusive der Methoden, anhand von realen Situationen auszuprobieren.

Ablauf (Übersicht) und Timing – optimales Timing: mind. 3-4 Stunden

  1. Projekt-Caller einladen (eventuell Vorgespräch mit den einzelnen Projekt-Einbringern) – im Vorfeld, variabler Zeitaufwand

  2. Den Prozess (DWA – Ablauf) vorstellen

  3. Vorstellen der Projekte durch die Caller im Plenum (2 min/Projekt) Vorstellen der Arbeitsweise: Tische, Templates (Ernteplakate)

  4. Gruppen um die Caller bilden (Zeitbedarf für 2.-4.: ungefähr 30 min)

  5. Teamarbeit, um die Caller in ihrem Projekt zu unterstützen (mind. 1,5 Stunden)

  6. Wechsel der Gruppe zu einem anderen Projekt und Peer coaching (20 Min = 8 – 10 min lang präsentiert der Caller die Arbeit bis jetzt, die Coaches hören zu und geben dann 8 – 10 Min Feedback)

  7. Rückkehr des Beratungsteams und Integration des Gelernten/Erfahrenen (20-30 min)

  8. Bericht im Plenum (10 – 20 Min, hängt von der Anzahl der Caller ab)

Wenn mehr Zeit zur Verfügung steht: hier ein paar zusätzliche Vorschläge:

  • 2 Peer Coaching Runden, Wechsel der Teams

  • Zeit für die Caller, um alleine zu reflektieren

Das Hosting Team, das den DWA-Prozess begleitet, hat die Aufgabe, die Projekte gut auszuwählen. Die Arbeitsgruppen sollten zumindest 3 Personen (außer dem Projekt-Caller) umfassen, daher ist die TeilnehmerInnenzahl insgesamt eine kritische Größe für die Anzahl der bearbeitbaren Projekte.

Rollen:

  • Einer oder zwei Hosts: Stellen der Gruppe den Ablauf vor, helfen den Teilnehmern vor Beginn des Prozesses Klarheit zu finden (und müssen sie eventuell dazu herausfordern, ein konkretes Projekt mit einem klaren Ziel zu benennen) und leiten den gesamten Gruppenprozess

  • Caller: sind die Personen, die Hilfe suchen, um Klarheit und Fokus zu erlangen, und einen Entwurf und Anwendungsstrategien für ein bestimmtes Projekt (Anliegen, Event/s)… zu erstellen. Die Caller hosten gleichzeitig ihre kleine Arbeitsgruppe

  • Co-Designer: Sind die Leute, die als Beratungsteam einem Projekt-Caller bei den ersten Schritten des gemeinsamen Erstellens des Entwurfes helfen. Somit kann Großzügigkeit geübt werden.

  • Gesamte Gruppe: arbeitet handlungsorientiert mit allen Elementen der AoH-Praktiken, so dass sie in dem entworfenen Prozess zur Geltung kommen und die Kunst des Hostings so hilfreich und verständlich wie möglich machen

  • Ressource Team: Wenn mehrere erfahrene Hosts zugegen sind und die Gruppe relativ groß ist, wäre es von Vorteil, dass einige Hosts als Ressource Team von Team zu Team schauen, um zusätzliche Hilfestellung zu leisten.

Genaueres zur Durchführung des Design for Wiser Action:

Ad 1.: Lade die potentiellen Teilnehmer (Callers) ein.

Es werden Leute eingeladen, damit sie um Hilfe bei der Erstellung eines „Entwurfs zu weiserem Handeln“ in einem konkreten Projekt bitten können. Arbeite mit denjenigen, die bereit sind, als Caller in Aktion zu treten, um ihre Intentionen herauszufinden. Dieser Prozess benötigt ein schon konkret entwickeltes Projekt, mit dem man arbeiten kann, nicht nur vage Absichten, die noch geformt werden müssen (s. Kriterien!). Das Projekt muss innerhalb des kommenden Jahres umgesetzt werden. Falls du den DWA-Prozess während eines AoH Trainings einsetzt, solltest du sichergehen, dass du die Teilnehmer spätestens am Vorabend des geplanten Prozesses einlädst. Achte bei der Auswahl der Projekte auf eine gute thematische/inhaltliche Streuung und auf die Mindest-Teilnehmerzahl in der Design- Gruppe.

Kriterien um Hilfe zu bekommen:

Folgende Kriterien unterstützen die Projekt-Caller – also diejenigen, die um Hilfe fragen – dabei, ihr Projekt für das Design for Wiser Action vorzubereiten:

  • Ich habe mich dazu entschlossen, dieses Projekt wirklich durchzuführen.

  • Ich habe, zumindest in den Grundzügen, einen Auftrag für mein Projekt – aus meinem Inneren heraus und von Entscheidungsträgern in meinem System.

  • Ich bin bereit, um Hilfe zu bitten und Hilfe von anderen anzunehmen, in einem gemeinsamen Prozess des Lernens und Übens.

  • Das Projekt sollte einen partizipatorischen Aspekt haben und Engagement (mit Verbindlichkeit) fördern – und in den nächsten 12 Monaten stattfinden.

  • Das Projekt sollte zumindest aus einem einzelnen Meeting bestehen, oder Teil eines längeren strategischen Prozesses sein.

  • Das Projekt sollte für mehr Personen von Nutzen sein, nicht nur für die Projekt-Caller selbst und seine unmittelbare Umgebung.

Einführung für Projekt-Caller (ev. auch als Arbeitsblatt für interessierte Projekt-Caller)

Zur Einladung, ein Projekt zur gemeinsamen Bearbeitung im DWA einzubringen, kann es hilfreich sein, den Projekt-Callern noch folgende Unterstützung anzubieten:

Beschreibe dein Projekt:

Name des Projekts….
Name des Projekt Callers (und gegebenenfalls seiner/ihrer Organisation)… Sinn und Zweck des Projekts …
Wann wird der partizipative Prozess stattfinden?... Wie viele Personen werden teilnehmen?...

Möglicherweise werden die DWA-Hosts den Projekt-Callern auch ein eigenes Meeting anbieten…

„Alle Projektteilnehmer (Caller) sind zu einem Meeting am/um …………………………………………. im Raum …...eingeladen, um die Präsentation einer 30-sekündigen Abhandlung zu ihrem Projekt zu üben (Beantwortung der oben genannten Fragen). Bei diesem Meeting werden wir außerdem den Designing for Wiser Action (Entwürfe für weiseres Handeln) Prozess genauer vorstellen.“

Ad 2.: Stelle den DWA-Prozess vor:

Warum ist es wichtig, um Hilfe beim Entwerfen weiseren Handelns für bestimmte Vorhaben zu bitten?

  • Klarheit über Bedarf und Nutzen
    Klarheit über Bedarf und Nutzen schafft ein Motivation und ein Zentrum für die Arbeit. Versuche als Caller so klar und deutlich wie nur möglich zu sein. Je deutlicher du bist, umso besser können dir die anderen helfen. Du wirst zumindest einen klaren Prozess leiten, um den gesuchten Nutzen zu finden.

  • Respektvolle Beziehungen – Vielfalt schätzen

    Es hilft, in einer guten Beziehung zu sich selbst und anderen zu stehen. Wenn du mit dir selber im Reinen bist, kannst du auch gute Beziehungen zu deinen Nächsten aufrechterhalten und die menschliche Vielfalt nicht nur genießen, sondern auch davon profitieren. Das bedeutet keineswegs, dass ihr in Allem einer Meinung sein müsst –auch bei Uneinigkeiten kann man eine respektvolle Beziehung wahren und sich auf die Durchführung der Arbeit konzentrieren.

  • Für die Welt weiser handeln

    Gute Arbeit sollte immer reale Ergebnisse bringen. Die Hopi Indianer fragen „Wird es Mais für die Leute wachsen lassen?“ Was werden deine Handlungen Hilfreiches für deine Welt bewirken?

Ad 3.: Stelle die Projekte vor.

Versammle die Caller in einem Kreis in der Mitte der Gruppe. Bitte jede/n von ihnen, ihr/sein Projekt kurz 2 Minuten lang vorzustellen. Jeder einzelne Caller steht im Raum und andere gehen zu ihm/ihr hin. Erinnere die Gruppe daran, dass es Zeit ist, Großzügigkeit zu üben – das nächste Mal könnten sie dran sein!

Ad 4-7.: Stelle die Arbeitsweise vor.

Zeige die Leitfragen und die Erntevorlagen (Plakate / Templates). Jede Gruppe hat einen eigenen Arbeitsplatz (Tisch oder Raum). Warne die Caller davor, zu viel Zeit mit der Vorstellung ihres Projektes zu vergeuden, so dass keine Zeit mehr für die Arbeit an demselben bleibt! Geh die Fragen durch, die die Gruppe bearbeiten wird und schlage vor, dass die Gruppe „Post-Its“ auf dem Entwurf verwendet, da der Peer-Coaching-Prozess die Sichtweise verändern kann und man Dinge vielleicht wieder verschieben muss. Wichtiger Hinweis für die Gruppen: Gebt darauf acht, nicht stecken zu bleiben – haltet den Prozess in Schwung und zielt auf Klarheit ab!

Instruktion an die TeilnehmerInnen:

  • Beginnt zusammen in euren Teams, indem der Caller das Projekt kurz vorstellt.

  • Arbeitet zusammen in der ersten Phase des Prozesses. Orientiert euch an den durch das Ernteplakat vorgegebenen Fragen/Themen. Alle beteiligen sich am Gespräch und visualisieren mit Post-Its auf dem Ernteplakat mit. Hosts und Stewards sind gegebenenfalls dazu da, mit Input, Rat und Tat zur Seite zu stehen.

  • In der zweiten Phase wandert die Gruppe weiter zu einer Peer Coaching Session. Dafür wählt sie ein anderes Projekt bei einem anderen Caller. Nun geht es darum den Entwurf zu verfeinern. Nach einer kurzen Darstellung des bisher Erarbeiteten, schweigt der Caller und das neue Team unterhält sich über die eigenen Eindrücke, Hypothesen, Leerstellen… die ihnen am bisherigen Entwurf auffallen. Harvesting des Feedbacks durch den Projekt-Caller während des Gesprächs.

  • (Wenn es genügend Zeit gibt, kann eine zweite Peer-Coaching Phase sehr hilfreich sein…)

  • Darauf folgt eine Integrations- und Präzisierungsphase in den ursprünglichen Gruppen.

  • Schlussendlich kommen wir wieder zusammen und hören, was die nächsten Schritte sein werden

  • Die einmal formierten Teams bleiben ganze Zeit zusammen, so dass wir gute Arbeit leisten können.

Was ihr braucht, um gut arbeiten zu können:

  • Leitfragen

  • Erntevorlagen („templates“)

  • Ein guter Arbeitsplatz

Ad 8.: Wenn die Gruppe wieder im Plenum zusammenkommt…

…setzen sich die Caller in die Mitte und antworten auf folgende Fragen: Wofür bin ich dankbar? Und: Was sind meine nächsten zwei weisen Schritte?