Beteiligung: „If it´s about them, don´t do it without them!“
Je demokratischer eine Gesellschaft, desto weniger lässt sich „von außen“ oder „von oben“ bestimmen, wie Problemstellungen, die uns alle betreffen, gelöst werden sollen. Darüber hinaus sind die Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaften und die Weltgemeinschaft steht, äußerst komplex und vielschichtig. „Einfache Antworten“ greifen meist zu kurz. Durch einen partizipativen Prozess kann das Alltagswissen der Beteiligten, ihre Ideen, Wünsche und Anregungen wie auch das Expert:innen-Wissen aus unterschiedlichen Disziplinen direkt in die jeweiligen Entwicklungsprozesse einfließen. Der wertschätzende Austausch untereinander macht die verschiedenen Zugänge und Lebensrealitäten sichtbar und fördert den Perspektivenwechsel und das gegenseitige Verständnis. Darauf aufbauend können maßgeschneiderte Lösungen erarbeitet werden, die auf die jeweiligen Herausforderungen und Rahmenbedingungen wie auch auf die spezifischen Bedürfnisse der Betroffenen eingehen. Durch den gemeinsamen Prozess steigt die Identifikation der Beteiligten mit den Ergebnissen. Eine breit getragene Lösung erhöht die Chancen auf nachhaltige Akzeptanz und kann leichter und schneller in die Umsetzung kommen. Konstruktive, unterstützende Kräfte können mobilisiert werden und die frühzeitige Berücksichtigung von Bedenken und etwaigen Konfliktpunkten verbessert die Ergebnisqualität.
Voraussetzungen für eine gelungene Beteiligung
Ein klar formulierter Purpose/ Sinn und Zweck, der aus einem wirklichen Bedürfnis/ Need heraus entsteht und somit über ausreichend Mobilisierungsenergie verfügt
Ein definierter Rahmen, der die Gestaltungsspielräume für die Prozessteilnehmer:innen offenlegt
Transparente, umfassende und frühzeitige Information zu den Eckpfeilern des Prozesses
Die Klärung der Rollen und Entscheidungswege
Die Identifikation der jeweils zu beteiligenden Gruppen und Einzelpersonen (es müssen nicht immer „alle“ miteinbezogen werden!)
Sinnvoll ist es, einen externen Begleiter/ eine externe Begleiterin hinzuzuholen, bei größeren Prozessen ist ein Hosting-Team empfehlenswert. Diese führen durch den Prozess, halten „den roten Faden“, moderieren, reflektieren und ernten die Ergebnisse, reagieren auf nötige Änderungsbedarfe und sorgen durch ihre allparteiliche Haltung dafür, dass alle Betroffenen in passender Form miteinbezogen werden.